Der Streit um .org ist noch lange nicht zu Ende

Immer noch geht es heiß her, wegen der Top-Level-Domain

Manchmal zieht sich in der Domainwelt ein Thema lang dahin. So auch bei dem .org Verkauf. Dass viele Kritiker dagegen waren und dem Verkauf Steine in den Weg legen wollten oder eine Prüfung verlangten, haben wir an anderer Stelle schon erwähnt. Aber nun geht es weiter: Der Generalstaatsanwalt von Kalifornien beschäftigt sich mit dem Fall!

 

Der Generalstaatsanwalt prüft derzeit den Fall. Die ICANN muss sich dazu äußern, welche Kriterien es für den Verkauf gab. Auch soll die ICANN erklären, wie die Umwandlung von nicht-kommerziell zu kommerziell verlaufen soll. Denn immerhin muss der Generalstaatsanwalt genau damit einverstanden sein und zustimmen. Die ICANN selbst arbeitet nicht-kommerziell. Daher soll nun geklärt werden, ob schon einmal ein Domainwechsel stattgefunden hat, bei dem ein kommerzieller Betreiber den Zuschlag bekam. Vor allem darf es dabei nicht um Gewinnerzielung gegangen sein.

Die PIR wurde schon geprüft. Dabei hat sich herausgestellt, dass diese eine eigene Finanzierung wünsche und dies auf mehreren Beinen stellen wollte. Man wollte nicht ganz vom Domainbusiness abhängig sein. Daher wurden die Gewinne an die ISOC geleitet. Diese wieder hat das eigene Budget und andere Organisationen im Netz finanziert. Die ICANN hatte PIR und ISOC einige Klauseln auferlegt. Aber das soll wohl nicht ausreichend sein. Obwohl PIR und ISOC nicht mit der Domain nicht-kommerzielle Organisationen ansprechen dürfen. Der Generalstaatsanwalt ist damit nicht zufrieden und will mehr Informationen haben. Man möchte nun wissen, warum die Abschaffung der Preisobergrenze zustande kam. Außerdem muss die ICANN preisgeben, welche Kriterien bei einem Eigentümerwechsel zählen. Damit aber nicht genug, dass ICANN Gremium möchte auch einige Fragen beantwortet haben. So hätte der neue Betreiber wohl persönlich angehört werden müssen. Und nur die Zustimmung durch Vorstand und/oder Management würde auch nicht ausreichend sein für diesen Verkauf. Die ICANN hat also noch viel zu tun. Das Verfahren in Kalifornien wird den Verkauf natürlich bremsen, denn das Verfahren wird sich nun wieder einige Wochen hinziehen. Man darf schon jetzt gespannt sein, wie es mit dem .org Verkauf weitergehen wird und vor allem, wie die ICANN sich zu dem äußern wird.

 

Autor: Kerstin Münchehofe, Redaktion Domainalliance

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