US-Provider stellen sich quer

Google Verschlüsselungen sind in Amerika nicht erwünscht

Das Internet sorgt immer wieder für Diskussionen. So auch jetzt. Die US-Provider wehren sich gegen Verschlüsselungen, die von Google geplant werden. Dabei will der Konzern nur mehr Sicherheit bieten.

 

Google möchte in Zukunft mehr Sicherheit bieten, durch DNS Abfragen Verschlüsselung bei Chrome Browsern und Android. Schon jetzt im Oktober 2019 werden die ersten Tests gestartet. Es betrifft ca. 1 Prozent aller Nutzer mit unterstützenden Geräten für Android und Chrome. Wenn die Tests gelaufen sind, soll entschieden werden, wann Upgrades erfolgen. Mozilla möchte mitziehen, was vor allem US-Kunden gar nicht gut finden.

Die Datensicherheit im Netz ist wichtig und muss gegeben sein. Das sehen die Internet Provider in den USA jedoch anders. Diese sehen es so, dass die Verschlüsselung für ein Versiegen der lukrativen Umsatzquelle sorgen wird. Die Kunden werden dann wahrscheinschlich zu den Anbietern wechseln, die mehr Sicherheit bieten. Für die Provider (ISP) bedeutet dies einen hohen Verlust, vor allem der Verlust von Datensätzen, die ausgewertet und verkauft werden.

Die Provider wehren sich und dadurch wurde vom Justizausschuss des US-Unterhauses ein Schreiben an Google geschickt. Darin wurde Google aufgefordert, die Pläne genauer zu erklären. Das Justizministerium hat angekündigt, Untersuchungen durchzuführen. Auch fast alle US-Bundesstaaten haben dieses vor. Man befürchtet, dass Google hier mehr Nutzen hat. Der Konzern könnte die Anfragen auf eigene Resolver umleiten, die kostenlos sind und dort die Daten auswerten und dann für Werbezwecke einsetzen. Dies aber wäre nicht rechtes. Man sagt, dass wäre ein klarer US Kartellrecht Verstoß. Dafür steht die Anti Trust Vorschrift. Diese untersagt genau ein solches Verhalten, was als Ausnutzung besonderer Macht in einem Markt steht. Google könnte sich also Marktvorteile verschaffen, was die US Provider verhindern wollen.

Google hingegen teilte mit, dass die Daten der US-Nutzer nicht auf eigene Resolver umgeleitet werden sollen. Außerdem könnten die Nutzer sich für andere gebührenfreie DNS Resolver entscheiden. Die US Service Provider müssten im Grunde nur technisch aufrüsten und könnten ihre Kunden behalten. Diese legen nun einmal Wert auf Sicherheitsmerkmale, die aber jeder Provider mit der richtigen Technik anbieten kann. So wäre zwar nicht mehr viel Datenmaterial da, welches sich verkaufen lässt, aber dies ist immer noch besser, als viele Kunden zu verlieren.

Letzen Endes kann man von den Google Plänen halten was man will, es wird sich durchsetzen, wie fast alles, was Google anpackt. Darauf müssen sich die Provider in den USA wohl einstellen.

 

Autor: Kerstin Münchehofe, Redaktion Domainalliance

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