In Iran besucht man keine internationalen Domains
In Iran ist das Surfen sehr schwierig
Kaum vorstellbar, dass es auch Domainendungen gibt, in deren Ländern das Surfen im Netz nicht so gängig ist wie in Deutschland. Und doch ist es so, auf jeden Fall in Iran.
Hier in Deutschland kann man einfach mit Freunden chatten, kann man soziale Netzwerke für sich nutzen, recherchieren wann immer dies nötig ist, Man kann einfach um jede Uhrzeit das Internet nutzen und jede Domain aufsuchen, die man auch aufsuchen möchte. In Deutschland muss man keine Rechenschaft darüber ablegen! In Iran sieht das einfach anders aus, die iranische Regierung will nicht, dass die Einwohner das Internet so deutlich nutzen kann. Es geht in diesem Land eher um ein nationales Netz mit der Iranerdomainendung .ir. Die iranischen Einwohner können von daher viele Webseiten gar nicht besuchen und schon gar nicht die sozialen Netzwerke, die sonst überall auf der Welt so beliebt sind. Darunter zählen auch Facebook, Pinterest, Twitter und andere. Die Regierung sorgt dafür, dass die Einwohner die Topdomains einfach nicht besuchen können, diese Internetdomains sind schlicht und einfach blockiert! Der Staat lehnt das gesamte Netz einfach ab, er sieht es nicht als Chance für die wirtschaftliche Entwicklung, sondern eher als Bedrohung. Diese Meinung wird sich wohl auch so schnell nicht ändern! Aber doch sind auch die Einwohner von Iran sehr aktiv im Internet unterwegs.
Die eigene Webdomainendung .ir gibt es seit dem Jahre 1994 und seitdem wird sie natürlich auch verwaltet. Das Institute for Research im Fundamental Sciences hat diese Aufgabe von Anfang an übernommen und wacht nun von Teheran aus, über die Internetverbindungen. Die Hälfte aller Einwohner von Iran sind mittlerweile im eigenen Domainnetz unterwegs und vermissen natürlich erst einmal nichts, sofern sie nicht anderweitig die sozialen Netzwerke kennengelernt haben.
Möchte man sich für die Domainnutzerendung .ir registrieren, ist dies eigentlich recht leicht. Der Staat setzt dafür nur minimal Regeln. So muss der Domainname auf jeden Fall drei Zeichen aufweisen und darf nicht länger als 63 Zeichen lang sein. Für das iranische Domainnetz können keine Sonderzeichen genutzt werden, ebenso keine deutschen Umlaute, nur Ziffern gehen auch nicht. Wer ein Unternehmen führt, muss die Handelsregisternummer vorweisen können. Auch Privatpersonen könnten die Domainiranendung nutzen, brauchen dafür neben den normalen Registrierungsbedingungen nur eine Ausweisnummern. Es dürfte aber so sein, dass niemand aus Deutschland oder auch unbedingt anderen Ländern diese Domaininternetpräsenzendung nutzen möchte, denn viele Menschen werden damit nicht angesprochen und hier in unserem Land würde die Endung nicht viel bringen. Besser und interessanter hingegen ist die Frage, wann die Domainbesitzer aus Iran auch in das weite Internet eintauchen dürfen! Dies kann noch Jahre oder Jahrzehnte dauern, was sehr schade ist, leben wir doch mittlerweile in einer sehr fortschrittlichen und modernen Welt.
Autor: Kerstin Münchehofe, Redaktion Domainalliance