AFD bekommt ungewollte Hilfe von jungen Blogger

Der Dank war die Abmahnung auf Unterlassung

Die AfD sorgt immer für Gesprächsthemen und die Öffentlichkeitsarbeit funktioniert nicht so, wie gewollt. Daher wollte ein junger Blogger behilflich sein. Er veröffentlichte unter der Domainadresse wir-sind-afd.de die wichtigsten AfD Mitglieder mit ihren Zitaten.

 

Er meinte es gut, auch wenn er dafür keinen Auftrag erhalten hatte. Er wollte Öffentlichkeitsarbeit leisten, um für eine Orientierungshilfe zu sorgen. Aber die AfD fand dies gar nicht gut und schaltete gleich einen Anwalt ein. Es ist der Anwalt, der auch Herrn Erdogan vertrag. Sein Auftrag war die Unterlassung abzumahnen. Die Domainseite soll das Namensrecht verletzen. Der Blogger ließ es zur Klage kommen, die vor dem Landgericht Köln verhandelt wurde.

Das Landgericht Köln kam zu dem Ergebnis, dass der Domainbetreiber eine unberechtigte Namensanmaßung durchgeführt hätte, auch wenn er der AfD zugehörig ist. Die Domainseite wurde auf jeden Fall als Eigenbezeichnung eingesetzt. Dies wieder wäre eine Zuordnungsverwirrung für die Nutzer. Und das wieder schade der Namensinhaberin. Außerdem hätte der Blogger auch kein aus der Meinungsfreiheit abzuleitendes Domaininteresse.

Im Grunde kaum zu glauben, immerhin erwarten die Besucher tatsächlich Informationen über die AfD. Es ist also eine authentische Seite. PR hat der Prozess auf jeden Fall gebracht, die AfD ist mal wieder in aller Munde. Aber es wird wohl kaum jemand diese Domainwebseite aufsuchen, in der Hoffnung, dort wirklich etwas, vertreten von der AfD, zu lesen.

Der Blogger ist auf jeden Fall sehr gut drauf, er sammelt für die Prozesskosten und das mit Erfolg. So wie bisher bekannt wurde, hat er schon 43.000 Euro gesammelt und wird den Rest sogar spenden. Er hat der AfD auf jeden Fall geholfen, was nicht gerade gewürdigt wurde. Aber schön zu sehen, dass Blogger es auch mit Humor sehen, wenn die Sache vor Gericht geht. Und schade, dass die AfD so wenig humorvoll reagiert hat, zumal ihr die Domainadresse gar nicht wirklich geschadet hat.

 

Autor: Kerstin Münchehofe, Redaktion Domainalliance

Hinterlasse eine Antwort

Weitere Beiträge zum Thema: