Hat die ICANN bald nicht mehr das Recht auf Domainvergabe für sich allein?

Die IETF möchte der ICANN das Recht streitig machen

Bis jetzt kennt man es nur so, dass die ICANN die TLDs vergibt. Nun aber möchte die IETF genau das ändern. Die IETF sorgt für einen Streit wegen Arbeitsteilung.

Es geht um die Domain „homenet“. Für diese TLD will eine Gruppe Entwickler das Recht haben, die Domains für technische Nutzungen, selbst zu vergeben. Das IETF Treffen in Chicago fiel deshalb auch hitzig aus. Die Forderung die Eintragungen in die Root-Zone sorgt für Diskussionen. Bis jetzt gibt es dagegen erheblichen Widerstand. Die ICANN kümmert sich in der Regel darum und bekommt für die Einträge ja nun auch Geld. Es gibt viele Gegner des Wunsches der IETF, weil man der Meinung ist, dass die ICANN nicht umgangen werden dürfe.

Der ganze Streit fing mit dem HNCP an, dies steht für Home Networking Control Protocol. Dieses soll dabei helfen, die Geräte im Heimnetz automatisch konfigurieren zu lassen. HNCP bietet außerdem auch die Möglichkeit, der Namens-Auflösung Automatik auf Basis eigener Domains. Somit wäre man unabhängig von Provider-Adressen. Die HNCP hatte die Domain „home“ schon, übernommen mit den Entwürfen des RFC 7788. Aber da natürlich viele Nutzer bei der ICANN schon sehr viel Geld dafür bezahlt haben, musste man zurückrudern, was natürlich ärgerlich ist. Aber es ist wohl klar, dass die ICANN immer ihre Finger im Spiel hat und Domains anbietet. Nun gibt es wieder Streit um „homenet“ und auch hier wird wohl die ICANN die Finger draufhalten. Obwohl die IETF vorlegen kann, dass die Zuteilung von Domains für spezielle technische Verwendungen, nicht dem direkten Aufgabenbereich der ICANN unterliegen. Das Memorandum of Understanding mit der ICANN, kurz MoU kann so verstanden werden. Viele halten dies für sehr unpräzise, daher wird man sehen, wie es weitergehen wird.

Autor: Kerstin Münchehofe, Redaktion Domainalliance

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