Google räumt auf – die SERPs im Wandel

Der Suchmaschinenriese Google (im deutschsprachigen Raum ca. 90% Marktanteil) scheint sich momentan im Umbruch zu befinden. Die SERPs (Ergebnisseiten bei Suchmaschinenabfragen) und auch der PageRank unterziehen sich in den letzten Wochen und Monaten einem ständigen Wandel. Google hat es sich selbstverständlich zur Aufgabe gemacht, gezielt gegen Linkverkäufer (bzw. generell gegen Linkbuying) und somit gegen die Manipulation der Suchmaschinenergebnisse vorzugehen. Viele Suchmaschinenoptimierer (SEOs) greifen bei der Optimierung Ihrer Websites nicht selten zu Mitteln, die ausdrücklich in den Webmaster-Regeln von Google (zu Recht) verboten sind. Dazu zählt natürlich auch das angesprochene Linkbuying. Sobald solche Seiten „enttarnt“ sind, findet in der Regel eine Abstrafung in den SERPs statt. Aus diesem Grund besteht seit jeher ein Kampf zwischen Google und SEOs. Die eine Seite (Google) ist auf höchste Qualität der Suchergebnisse ohne Manipulationen aus, die andere Seite (SEOs) auf beste Platzierungen und somit guten bis sehr guten Verdienst. Da verwundert es leider nicht, dass einige SEOs zu unerlaubten Mitteln greifen.

Ungefähr seit Ende Oktober (wo seit langen wieder ein PageRank-Export stattfand) scheint Google zum großen Gegenschlag auszuholen und konsequent sukzessiv die SERPs aufzuräumen. Viele Seiten sind seit jeher aus dem Google-Index geflogen. Auch scheint mittlerweile kein regelmäßiger PageRank-Export stattzufinden: in den letzten Wochen gab es immer wieder kleinere Updates. Insgesamt lässt sich beim PageRank eine klare Tendenz erkennen: die Anzahl von Seiten mit hohem PageRank (PR6 und aufwärts) ist deutlich gesunken. Sehr hart es seit Oktober vor allem die Betreiber von Webkatalogen getroffen: viele bekannte sind hier auf einen PR0 gefallen. Auch große Portale, die auf Ihrer Startseite Linkplätze verkauft hatten, wurden abgewertet. Dies zeigt deutlich, dass es Google wirklich ernst meint und auch nicht vor Schwergewichten im Internet zurückschreckt. In der Zwischenzeit haben viele dieser Portale die verkauften Links entfernt und sind wieder aufgewertet worden. In diversen SEO-Foren brodelt seither natürlich die Gerüchteküche, dass Google z.B. sich konsequent von den großen bis zu den kleinen Seiten vorarbeitet.

Eine Konstanz in den SERPs lässt sich zur Zeit nicht erkennen. Somit herrscht große Verunsicherung bei professionellen Suchmaschinenoptimierern. Viele etablierte Projekte steigen und fallen in den Suchergebnissen von Tag zu Tag, erhalten oder verlieren PageRank. Scheinbar wird in letzter Zeit von Seiten Googles mehr wert auf Content und vor allem Aktualität gelegt. Selbstverständlich sind Backlinks immer noch einer der wichtigsten Rankingfaktoren, dennoch vertreten viele SEOs die Auffassung, dass dies in Zukunft eine Veränderung erfährt. Damit würde gegen Tausch-Netzwerke (Text-Link-Ads in den USA, teliad oder z.B. Linklift in Deutschland) indirekt ebenfalls vorgegangen werden, da der Linkverkauf zwangsläufig an Attraktivität verlieren würde. Dies sind jedoch nur wage Spekulationen, da ein natürlicher Linkaufbau ja auch ein Qualitätsmerkmal darstellen sollte – oder würden Sie eine Seite verlinken, die Sie nicht gut finden? Außerdem ist es für Google prinzipiell sehr leicht, durch Einschleusung von Quality-Ratern (meistens Studenten etc. im Dienste Googles) als Werbekunden in diese Netzwerke, schwarze Schafe gezielt aufzuspüren.

Leider sieht die Realität momentan dennoch so aus, dass bei kommerziell wertvollen (und damit sehr hart umkämpften) Keywords – z.B. aus dem Kreditbereich oder Versicherungswesen – meistens die Seiten vorne stehen, die das meiste Kapital mitbringen. Diese wird dann nicht selten in einen oder mehrere professionelle Suchmaschinenoptimierer sowie ins Linkbuying investiert, um die vorderen Plätze zu erreichen.

Somit lässt sich das aktuelle Auftreten von Google und das sogenannte „Großreinemachen“ nur begrüßen. Die SERPs haben an Qualität deutlich gewonnen und Spamseiten sind zum großen Teil aus den Ergebnissen verschwunden. Dennoch muss man abwarten, ob Google in den letzten Wochen sich nur wieder sammelt, um zum nächsten oder um zum entscheidenden Rundumschlag auszuholen.

Eins bleibt jedoch sicher: Wandel bedeutet auch immer Fortschritt.

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