Neue Steuerpläne für Internetkonzerne

Gerade die Großen zahlen viel zu wenig und das soll sich ändern

Große Internetkonzerne gehen schlau vor, wenn es um die Steuerzahlung geht. Sie bezahlen in Deutschland nur geringe Steuern und geben Gewinne lieber in Niedrigsteuerländern an. Somit sind die Gewinne größer und die Steuerzahlungen kleiner. Jetzt will der Staat aber handeln.

 

Bei den Internetkonzernen soll alles anders gehandhabt werden. Deutschland will deshalb die grenzüberschreitenden Konzerne nicht nach Gewinn, sondern auch Umsatz in Europa besteuern. Fair wäre dies schon, vor allem gegenüber ganz normalen Steuerzahlern, die sich über solche Konzerne natürlich ärgern. Es gibt auch schon genug EU-Staaten die sich angeschlossen haben. Aber natürlich gibt es wie bei jeder anderen Idee auch Skeptiker, die diese Lösung nicht unterstützen.

Das Treffen der EU-Finanzminister fand in der estnischen Hauptstadt statt und dort sprachen sich gleich 6 andere Staaten für den Vorschlag aus. Vorab stimmten schon Spanien, Italien und Frankreich positiv für diesen Vorschlag. Bis jetzt zählt man 19 EU Länder, die entweder positiv reagierten oder zumindest wohlwollend der Sache gegenüber stehen. Dazu gehören auch Portugal, Slowenien, Rumänien, Griechenland, Bulgarien und auch Österreich. Bis Dezember soll von den EU Finanzministern noch geschaut werden, wie es weitergehen könnte. Es sollen gleich mehrere lang- und kurzfristige Lösungen genauer überprüft werden. Bis zum nächsten Frühling möchte die Brüsseler Behörde einen Gesetzesentwurf erarbeiten und aufzeigen. Auch wird die OECD vorangetrieben, damit die Idee schnell umgesetzt werden kann.

Bisher ist es so, dass große Internetkonzerne nur dort besteuert werden, wo sie auch einen Sitz haben. Also werden die Firmenstandorte gut ausgewählt, so dass die Steuern nur gering ausfallen. Genau dies soll sich in Zukunft ändern. Man darf gespannt sein, wie es dann mit den Konzernen aussieht, die es sogar schafften, rote Zahlen auszuweisen, obwohl ihr Geschäft boomt. Eines der Niedrigsteuerländer ist übrigens Irland und dieses Land weitert sich enorm, sich dem neuen Vorhaben anzuschließen. Aber die Regierung setzt auf die Steuerhoheit!

 

Autor: Kerstin Münchehofe, Redaktion Domainalliance

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